Beschreibung
Trotz oft enormer Härte und Schwere des Alltags beim Bewältigen der selbstgestellten Aufgaben und letztendlich – vorläufiger – Niederlage ist das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik in den Herzen und Hirnen der rund 70 Autoren überwiegend als Gewinn gespeichert. Viele wissen besonders nach dem Ertragen von einem Vierteljahrhundert kapitalistischer „Normalität“ das als gewaltigen Wert zu schätzen, was sie 40 Jahre in der DDR mitgestaltet haben. Höchst persönlich beschrieben, lassen sie in Episoden den Leser teilhaben am tagtäglichen Erleben der Realität des ersten deutschen Staates, der daran ging, eine soziale, gerechte, humanistische, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Wir sind dabei – beim Lernen und Studieren, zum Beispiel bei den Wickersdorfern; beim täglichen Ringen um hohe Produktionsergebnisse wie im Stahl- und Walz-Werk Brandenburg und in Calbe; bei den Schwierigkeiten der Umgestaltung der Landwirtschaft und im größten Obstgarten der Republik; beim Zusammenwirken in den Stadtteilen und Wohngebieten – mit KONSUM, ABV und WBA.
„Damals waren wir glücklich. Wir waren mit Politik beschäftigt, denn alles, was wir taten, war Politik. Unser Geld war gering, aber unser Anspruch war groß, unser Wille mächtig und unser Zorn gewaltig. Rot war uns mehr als eine Farbe. Wir schimpften und wir schnauzten, wir wussten alles besser und manchmal nicht ein noch aus. Unser Hass kam aus der Liebe, unser Vernünftigsein aus unserer Unvernunft.“
Durch die Vielfalt der Inhalte, von den in Alter, Herkunft, Beruf verschiedenen Autoren mit unterschiedlichen Schreibstilen offenherzig dargeboten, fühlt man sich – ohne Ausklammerung von Problemen und Schwächen – hineinversetzt mitten ins pralle Arbeiten, Lernen, Lieben, Freuen, Miteinandersein in der Deutschen Demokratischen Republik.
„Ich hatte keine Illusionen über die brutale kapitalistische Marktwirtschaft. Aber die Wirklichkeit übertraf meine schlimmsten Erwartungen. Die DDR bleibt für mich das bessere Deutschland.“